Seit Jahrhunderten gehören Hochstamm-Obstgärten zu unserer Kulturlandschaft. Sie liefern fast unerschöpflich Früchte, spenden den Weidetieren Schatten und sind Lebensraum für unzählige Vogel- und Insektenarten. Im Frühling sind die Obstbäume durch ihre Blütenpracht eine Augenweide und eine der wichtigsten Trachtquellen für Bienen, die wiederum die Blüten bestäuben und dadurch im Spätsommer und Herbst für eine reiche Ernte sorgen.
Als wir den Hof 2014 erwarben, bestand unser allererstes Projekt darin, junge Hochstammbäume zu pflanzen. Wir achteten dabei auf eine gute Auswahl an alten Sorten, an solchen mit unterschiedlichen Reifezeiten und Lagerfähigkeit. Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Pflaumen, Reneclaudes und Mirabellen beleben seither unser Wiesland, zudem haben wir auch zahlreiche Wildsträucher und Heckenpflanzen gesetzt. Später ergänzten wir dies noch mit einigen Sanddornsträuchern.
Eine ständige Herausforderung bleiben die Wühl- und Schermäuse, so dass wir die Wurzeln der Bäume durch Gitter schützen müssen. Wir hoffen, durch Beweidung und durch Förderung von Wiesel und anderen natürlichen Feinden ein gewisses Gleichgewicht zu finden.
Das Obst verarbeiten wir zu Dörrfrüchten, zu Mus, zu Säften und bald einmal auch zu Most. Das Wildobst und die Wildbeeren werden für Tinkturen, Tees, Konfituren und Säfte verwendet.
Seitdem wir Schafe zur Beweidung der Wiesen haben, besteht unser Land aus einem bunten Mosaik an Flächen von unterschiedlich hohem Bewuchs, was die Artenvielfalt fördert. Einige Stücke in der Nähe des Hauses werden etwas öfters gemäht, andere ein- bis zweimal im Jahr, wieder andere werden nur beweidet. Das geschnittene Gras lassen wir zu Heu trocknen, als Winterfutter für unsere Tiere.
Zu jeder Jahreszeit, selbst im Winter, laden unsere Obstwiesen zu kleineren und grösseren Streifzügen ein und belohnen uns mit vielfältigen Eindrücken und spannenden Begegnungen mit Vögeln, Insekten und anderen Tieren.