Hühner

„Ich bin ein Huhn. Ich liebe es, in der Sonne zu liegen und die Wärme zu spüren. Ich geniesse mein tägliches Sandbad und putze danach ausgiebig mein Gefieder. Ich weiss, wo die besten Plätze sind, um nach Würmern zu scharren. Ich freue mich, wenn ein Mensch kommt, denn dann gibt es meistens etwas Leckeres für uns. Ich fühle mich sicher, denn unser Hahn passt auf uns auf. Und wenn er etwas Feines entdeckt hat, ruft er uns alle herbei. Ich bin ein Huhn – ein Geschöpf Gottes, so wie du!
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Unsere Hühnerschar

Hühner sind fürsorgliche Mütter

Eine Glucke spricht mit ihren ungeborenen Küken. Wenn diese aus dem Ei schlüpfen, kennen sie die Stimme ihrer Mutter.

Hühner haben individuelle Persönlichkeiten

Jedes Huhn hat seine eigenen Vorlieben und Eigenschaften und einen unverwechselbaren Charakter.

Hühner kennen ihren Platz in der Gruppe

In einer Hühnergruppe herrscht eine komplexe Sozialstruktur, wobei der Hahn für Ordnung sorgt.

Hühner können Freundschaften schliessen

Zwei Freundinnen sind meist zusammen unterwegs und unterstützen sich auch gegen ranghöhere Hennen.

Unser Einstieg in die Hühnerhaltung begann 2012 mit vier jungen Zwergwyandotten-Hennen, die wir in unserem Garten in Islisberg hielten. Wyandotten sind sehr brutfreudig, wie wir im darauffolgenden Frühjahr erfuhren: eine nach der anderen unserer Hennen wurde „gluckig“. So besorgten wir auf einem Kleintiermarkt Bruteier und legten sie der Glucke unter. Und tatsächlich schlüpften drei Küken.

Es war sehr berührend, mitzuverfolgen, mit wieviel Fürsorge und Hingabe die Mutter ihre Küken grosszog, wie sie ihnen – ganz langsam und überdeutlich – beispielsweise vordemonstrierte, wie man richtig im Sand badet. Und wenn sie etwas Essbares gefunden hatte, dann rief sie ihre Kükenschar ganz aufgeregt zu sich und schob den Kleinen mit dem Schnabel die Leckerei zu.

Wir lernten auch, wie schlau Hühner sind und was für unterschiedliche Persönlichkeiten da in unserem Garten scharrten und pickten – und wie sehr die Legehennen in industrieller Haltung leiden. Darum nahmen wir auch einmal vier aussortierte Legehennen auf, die danach richtigehend aufblühten. Hühner bereichern seither unser Leben, und so zog 2021 auch auf unserem Hof auf der Schwäbischen Alb eine Schar Maranshühner ein.

Im Sommerhalbjahr übernachten sie im mobilen Stall von Kerstroer mit automatischer Hühnertüre und sind so geschützt vor Marder und Fuchs. Darin finden unser Hahn „Dominik“ und seine 12 – 18 Hennen genügend Platz, denn zugelassen ist der Stall für 34 Hühner in der Biohaltung.

Der Auslauf besteht aus drei auch gegen oben vollständig eingezäunten und so Raubvogel sicheren Gehegen, die jeweils mit V-förmigen Tunnels miteinander verbunden sind. Diese Gehege gruppieren sich um einen alten Birnbaum, so dass die Hühner zu jeder Tageszeit Schattenplätze finden. Die gesamte Auslauffläche beträgt ohne die Tunnel ca. 42 m2. Jeweils ab November ziehen die Hühner in ihr Winterquartier im ehemaligen Kuhstall, dort ist es schön trocken und die Tiere sind sicher vor der Vogelgrippe. Zwischendurch dürfen sie aber auch durch die Remise in den ehemaligen „Hühnergarten“, wo sie Gras, Beerensträucher, und einen grossen Haselnussbaum finden – und von wo sie den Schafen im Stall einen Besuch abstatten können…

Hier im Schafstall befindet sich zudem der „Hühnerkindergarten“, ein separat abgetrenntes Abteil mit Legenest, in dem die Glucke in Ruhe brüten und ihre Küken aufziehen kann. Wenn die Kleinen ca. 4 Wochen alt sind, kommen sie mit ihrer Mama wieder zur Hühnergruppe zurück. Unser fürsorgliche Hahn kümmert sich darum, dass Mutter und Kinder unbeschadet in die Gruppe integriert werden.

Weil wir es diesmal nicht übers Herz brachten, den einzigen Junghahn zu schlachten, haben wir kurzerhand eine zweite Hühnerschar gegründet und dem Hahn „Wendelin“ sechs New Hampshire-Hennen gebracht. Im ersten Moment war er etwas überfordert, besonders die weisse „Helga“ hat ihn ziemlich eingeschüchtert. Aber allmählich kann er sich durchsetzen…